Fensterläden streichen: So gelingt der perfekte Anstrich
Holzfensterläden benötigen regelmäßige Pflege, um vor Witterung geschützt zu bleiben. Mit der richtigen Technik und hochwertigen Materialien verlängern Sie ihre Lebensdauer um Jahre.
Wann sollten Fensterläden gestrichen werden?
Fensterläden sind permanent der Witterung ausgesetzt und benötigen daher regelmäßige Pflege. Im Durchschnitt sollten Sie Ihre Holzfensterläden alle 3 bis 5 Jahre neu streichen, um sie optimal vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Die genaue Zeitspanne hängt stark von der Qualität des vorherigen Anstrichs, der Holzart und der Exposition ab.
Es gibt deutliche Anzeichen, die für einen fälligen Neuanstrich sprechen. Wenn Sie abblätternde oder rissige Farbe bemerken, ist dies ein klares Signal, dass der Schutz nicht mehr gewährleistet ist. Auch ausgebleichte Stellen durch intensive UV-Strahlung zeigen, dass die Farbschicht ihre Schutzwirkung verliert. Besonders kritisch wird es, wenn bereits Holzfasern sichtbar werden oder Feuchteschäden erkennbar sind – hier sollten Sie zeitnah handeln. Verfärbungen durch Schimmel oder Algen deuten ebenfalls darauf hin, dass Feuchtigkeit eindringen konnte und ein neuer Anstrich dringend nötig ist.
Optimaler Zeitpunkt:
Streichen Sie Fensterläden im Frühjahr oder Herbst bei trockener Witterung und Temperaturen zwischen 15-25°C. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung während des Streichens.
Die richtige Vorbereitung
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zu einem langlebigen und ästhetisch ansprechenden Anstrich. Professionelle Maler wissen, dass die Vorbereitungsphase oft mehr Zeit in Anspruch nimmt als das eigentliche Streichen – und das aus gutem Grund. Ohne ordnungsgemäße Vorbereitung haftet die neue Farbe nicht richtig, und Sie müssen den Anstrich möglicherweise schon nach kurzer Zeit erneuern. Im Folgenden erklären wir Ihnen die wichtigsten Vorbereitungsschritte im Detail.
Fensterläden ausbauen
Wenn es die Konstruktion zulässt, sollten Sie die Fensterläden unbedingt ausbauen. Dies mag zunächst nach zusätzlichem Aufwand klingen, erleichtert die Arbeit aber erheblich und führt zu deutlich besseren Ergebnissen. Ausgebaute Fensterläden können Sie bequem auf Böcke oder Unterlagen legen und von allen Seiten gleichmäßig bearbeiten. Sie erreichen problemlos alle Ecken und Kanten, und die Farbe kann ohne Läufer oder Tropfen trocknen. Zudem arbeiten Sie in einer ergonomisch günstigen Position, was besonders bei mehreren Fensterläden den Rücken schont.
Alte Farbe entfernen
Das Entfernen der alten Farbschicht ist wahrscheinlich der arbeitsintensivste, aber auch wichtigste Vorbereitungsschritt. Beginnen Sie mit dem Abschleifen der alten Farbe. Für diesen Zweck eignet sich Schleifpapier mit einer Körnung zwischen 80 und 120. Bei Fensterläden mit mehreren dicken Farbschichten oder bei großen Flächen empfiehlt sich der Einsatz eines elektrischen Schleifers, der Ihnen viel Zeit und Kraft spart.
Nach dem Schleifen müssen Sie den Schleifstaub gründlich entfernen. Verwenden Sie dazu ein leicht feuchtes Tuch und wischen Sie alle Flächen sorgfältig ab. Falls Sie Schimmelbefall feststellen, reicht einfaches Wasser nicht aus. In diesem Fall bereiten Sie eine Reinigungslösung aus Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 vor und behandeln die betroffenen Stellen großzügig. Lassen Sie die Lösung einwirken und wischen Sie sie anschließend gründlich ab.
Inspizieren Sie die Fensterläden nun auf Risse, Löcher oder andere Beschädigungen im Holz. Solche Schäden müssen Sie vor dem Streichen unbedingt ausbessern, da sie sonst später wieder durchbrechen oder Feuchtigkeit eindringen lassen. Verwenden Sie hochwertige Holzspachtelmasse und füllen Sie alle Beschädigungen vollständig auf. Nach dem vollständigen Trocknen der Spachtelmasse – dies dauert je nach Produkt und Tiefe der Ausbesserung zwischen 2 und 24 Stunden – schleifen Sie die gespachtelten Stellen mit feinem Schleifpapier glatt, bis sie bündig mit der Holzoberfläche abschließen.
Die richtige Farbauswahl
Die Wahl der richtigen Farbe entscheidet maßgeblich über die Langlebigkeit und Optik Ihrer Fensterläden. Für den Außenbereich benötigen Sie spezielle wetterfeste Farben, die den hohen Anforderungen standhalten können. Gewöhnliche Innenfarben sind hier völlig ungeeignet, da sie weder UV-Strahlung noch Feuchtigkeit dauerhaft widerstehen können.
Grundsätzlich stehen Ihnen zwei Hauptkategorien zur Verfügung: Kunstharzlacke und Holzlasuren. Kunstharzlacke bieten eine hohe Deckkraft und bilden eine wasserabweisende Schutzschicht auf dem Holz. Sie sind besonders UV-beständig und erreichen eine Haltbarkeit von 5 bis 8 Jahren. Die Holzstruktur wird dabei vollständig überdeckt, was einen gleichmäßigen, deckenden Farbton ergibt. Holzlasuren hingegen dringen tiefer ins Holz ein und lassen die natürliche Maserung sichtbar. Sie sind atmungsaktiv, was für das Holz vorteilhaft ist, erreichen aber nur eine Haltbarkeit von 3 bis 4 Jahren und benötigen häufigere Erneuerung.
Kunstharzlack
- ✓ Hohe Deckkraft
- ✓ Wasserabweisend
- ✓ UV-beständig
- ✓ Lange Haltbarkeit (5-8 Jahre)
Holzlasur
- ✓ Holzstruktur bleibt sichtbar
- ✓ Atmungsaktiv
- ✓ Natürliche Optik
- ✓ Kürzere Haltbarkeit (3-4 Jahre)
Empfehlung:
Verwenden Sie hochwertige Acryllacke auf Wasserbasis. Diese sind umweltfreundlich, geruchsarm und bieten ausgezeichneten Wetterschutz.
Schritt-für-Schritt Anleitung
1. Grundierung auftragen
Die Grundierung bildet die Basis für einen dauerhaften Anstrich und sollte niemals übersprungen werden, auch wenn es verlockend erscheint, Zeit zu sparen. Eine hochwertige Grundierung dringt in die Holzporen ein, verschließt diese und verhindert, dass Feuchtigkeit später ins Holz eindringen kann. Gleichzeitig verbessert sie die Haftung der Deckfarbe erheblich, was zu einem gleichmäßigeren Ergebnis und längerer Haltbarkeit führt.
Tragen Sie die Grundierung dünn und gleichmäßig mit einem hochwertigen Pinsel auf. Vermeiden Sie dicke Schichten, da diese zu Rissbildung und schlechter Haftung führen können. Nach dem Auftragen benötigt die Grundierung mindestens 12 Stunden Trocknungszeit – bei hoher Luftfeuchtigkeit oder niedrigen Temperaturen auch länger. Bevor Sie mit dem ersten Anstrich beginnen, schleifen Sie die grundierte Oberfläche leicht mit feinem Schleifpapier der Körnung 180 an. Dies entfernt kleine Unebenheiten und sorgt für eine optimale Oberflächenbeschaffenheit.
2. Erster Anstrich
Für den ersten Anstrich verwenden Sie am besten einen hochwertigen Flachpinsel oder eine kleine Rolle. Die Qualität des Werkzeugs macht dabei einen erheblichen Unterschied – billige Pinsel verlieren Borsten und hinterlassen Streifen. Achten Sie darauf, die Farbe in dünnen, gleichmäßigen Schichten aufzutragen. Streichen Sie immer in Richtung der Holzmaserung, da dies zu einem gleichmäßigeren Ergebnis führt und die natürliche Struktur des Holzes betont.
Bei Lamellenfensterläden beginnen Sie immer an der Oberseite und arbeiten sich systematisch nach unten vor. So vermeiden Sie, dass Farbe auf bereits gestrichene Bereiche tropft. Streichen Sie zunächst alle Kanten und Ecken, bevor Sie die großen Flächen in Angriff nehmen. Dieser Ansatz verhindert, dass Sie später mit dem vollbeladenen Pinsel in schwer zugängliche Bereiche gelangen müssen.
Ein häufiger Fehler ist das Auftragen zu dicker Farbschichten in der Hoffnung, Zeit zu sparen. Dies führt jedoch zu Läufern, ungleichmäßiger Trocknung und möglicher Rissbildung. Mehrere dünne Schichten ergeben immer ein besseres und haltbareres Resultat als eine dicke Schicht. Haben Sie Geduld und lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.
3. Zweiter Anstrich
Nach einer Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden – bei kühlem oder feuchtem Wetter auch länger – können Sie den zweiten Anstrich durchführen. Dieser zweite Durchgang ist entscheidend für die Deckkraft und den Wetterschutz. Prüfen Sie nach dem Trocknen die Deckkraft kritisch bei Tageslicht. Falls die Farbe noch nicht vollständig deckend ist oder Sie an einigen Stellen noch die Grundierung durchscheinen sehen, tragen Sie eine dritte Schicht auf. Dies ist besonders bei hellen Farben auf dunklem Untergrund oder bei intensiven Farbtönen oft notwendig.
Häufige Fehler vermeiden
Selbst erfahrene Heimwerker machen beim Streichen von Fensterläden immer wieder dieselben Fehler, die zu unbefriedigenden Ergebnissen und kurzer Haltbarkeit führen. Wenn Sie die folgenden Punkte beachten, können Sie diese Fehlerquellen von vornherein vermeiden und erzielen professionelle Resultate, die viele Jahre halten.
❌ Bei falscher Witterung streichen
Vermeiden Sie Regen, direkte Sonne oder Temperaturen unter 10°C. Die Farbe trocknet sonst nicht optimal.
❌ Unzureichende Vorbereitung
Ohne gründliches Abschleifen und Reinigen haftet die neue Farbe nicht richtig und blättert schnell ab.
❌ Zu dicke Farbschichten
Dicke Farbschichten neigen zu Rissbildung und Blasen. Lieber mehrere dünne Schichten auftragen.
Pflege nach dem Streichen
Nach dem Streichen ist die Arbeit nicht ganz getan – regelmäßige Pflege verlängert die Lebensdauer Ihres Anstrichs erheblich. Reinigen Sie Ihre Fensterläden mindestens einmal jährlich mit einer milden Seifenlauge und einem weichen Schwamm. Diese einfache Maßnahme entfernt Schmutz, Staub und organische Ablagerungen, die sonst die Farbschicht angreifen würden.
Führen Sie regelmäßig Sichtkontrollen durch, besonders nach stürmischem Wetter oder im Frühjahr nach dem Winter. Achten Sie dabei auf kleinere Schäden wie abblätternde Farbe oder kleine Risse. Wenn Sie solche Problembereiche frühzeitig entdecken und ausbessern, verhindern Sie, dass Feuchtigkeit ins Holz eindringt und größere Schäden verursacht. Eine kleine Ausbesserung ist deutlich weniger aufwendig als ein kompletter Neuanstrich.
Planen Sie den nächsten vollständigen Anstrich entsprechend der Beanspruchung Ihrer Fensterläden. An stark besonnten Südfassaden ist möglicherweise schon nach 3 Jahren ein Neuanstrich fällig, während geschütztere Bereiche auch 5 bis 6 Jahre halten können. Beobachten Sie den Zustand der Farbschicht und handeln Sie proaktiv, bevor größere Schäden entstehen.
Fazit
Das Streichen von Fensterläden ist mit der richtigen Vorbereitung, hochwertigen Materialien und der passenden Technik auch für ambitionierte Heimwerker durchaus zu bewältigen. Der Erfolg hängt maßgeblich von drei Faktoren ab: einer gründlichen Vorbereitung des Holzes, der Verwendung wetterfester Qualitätsfarben und der Geduld, mehrere dünne Schichten aufzutragen statt einer dicken.
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie die Arbeiten selbst durchführen möchten, oder wenn Sie viele Fensterläden in kurzer Zeit streichen müssen, sollten Sie die Beauftragung eines professionellen Malerbetriebs in Erwägung ziehen. Profis verfügen über die Erfahrung, das richtige Werkzeug und können die Arbeiten deutlich schneller durchführen. Zudem gewähren seriöse Betriebe oft eine Garantie auf ihre Arbeit, sodass Sie bei eventuellen Problemen abgesichert sind. Fordern Sie über unser Portal kostenlos mehrere Offerten an und vergleichen Sie Preise sowie Leistungen verschiedener Malerbetriebe in Ihrer Region.